Toshiba zeigt dieselelektrische E-Lok mit Lithiumtitanatakku

 
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Hallo,

für die Deutsche Bahn soll Toshiba Railway Europe eine Rangierlok entwickeln, die sowohl einen Akku als auch eine Kombination aus Dieselelektrik- und Fahrdrahtbetrieb unterstützt. Die erste Lok wurde bereits vorgestellt.

Wie angekündigt, hat Toshibas in Kiel ansässige Eisenbahnsparte eine dieselelektrische E-Lok auf der Transportlogistikmesse Transport Logistic in München vorgestellt, die gleichzeitig auch einen Akku und perspektivisch sogar Wasserstoff-Brennstoffzellen nutzen kann. Von der Vorstellung selbst berichtet Railway Gazette.

Dabei ist die Einordnung innerhalb der großen Eisenbahnen etwas kompliziert. Denn viele Dieselloks sind ohnehin dieselelektrisch, sprich der Motor wird zum Erzeugen von Strom verwendet. Toshibas Lok ist aber auch eine elektrische Lok und hat einen Pantographen, um an den Fahrdraht zu kommen. Das ist so ähnlich wie bei der Siemens Vectron Dual Mode, einer Lok für große Distanzen. Dieser Pantograph an Toshibas Lok ist aber nur eine Option. Da Toshiba Railway Gazette mitteilte, dass auch Brennstoffzellen statt Akkus in der Zukunft nutzbar wären, wäre die Lok ein Hybrid aus Dieselelektrik, Elektrik und Wasserstoff.

In der ersten Ausführung kommen aber erst einmal nur Akkumodule, der Pantograph und die Dieselmaschine zum Einsatz. Die Akkumodule lassen sich laut Toshiba leicht austauschen und nutzen Lithiumtitanat-Zellen, die Toshiba als Super Charge Ion Battery (SCiB) vermarktet. Die Kapazität, die Railway Gazette in Erfahrung gebracht hat, liegt bei nur 62 kWh. Toshiba verbaut aber zwei Module. Das ist nicht besonders viel, wenn man bedenkt, dass ein Doppeldeckerbus fast 400 kWh bietet. Toshibas Akkus sollen gut zehn Jahre halten.

Bei der T-HDB800 handelt es sich aber um eine Rangierlok, die allenfalls kurze Distanzen überbrücken muss, dafür allerdings viel Leistung braucht, um die mitunter schweren Güterwaggons auf einem Güterbahnhof hin- und herzubewegen. Dazu kommt ein ständiges Stop-and-go. Die Rangierlok wird dem Flyer zufolge zahlreiche Betriebsmodi unterstützen. Alle drei Energiequellen – Diesel, Akku und Oberleitung – lassen sich in beliebiger Kombination nutzen. Der Akkubetrieb ist allerdings vor allem für das langsame, kurzzeitige Fahren gedacht, sprich den Rangierbetrieb.